Epidurale Rückenmarkstimulation
Neuromodulation im Petrus-Krankenhaus
Das Implantieren einer Stimulationselektrode über eine Punktion epidural auf die Rückenmarkshaut im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule bewirkt über die Gabe von Stromimpulsen angenehme Kribbelempfindungen im Schmerzareal und kann dadurch die eigentlichen Schmerzen unterdrücken und lindern. Das Wirkprinzip beruht auf einer, durch die Stromimpulse, Aktivierung von Neuronen in den Hinterhörnern des Rückenmarks die die Weiterleitung des Schmerzes verhindern. Angeschlossen an einen unter die Bauchhaut oder oberhalb des Gesäßes implantierten Impulsgenerator kann der Patient über ein eigenes Steuergerät die Stromstärke regulieren und an die jeweilige Schmerzstärke anpassen. Die Batterieleistung ist je nach Nutzung des Impulsgenerators auf mehrere Jahre ausgelegt, bei Batterieerschöpfung wird der Impulsgeber ausgetauscht. Wir verwenden je nach Krankheitsbild Stab- oder Plattenelektroden.
Bei folgenden Schmerzerkrankungen kommt dieses Verfahren zur Anwendung:
Chronischer Beinschmerz nach vorangegangenen Bandscheiben- oder Wirbelsäulenoperationen (Failed back surgery syndrome)
Direkte oder indirekte Nervenverletzungen an den Armen oder Beinen mit ausstrahlenden Schmerzen
Phantom- oder Stumpfschmerzen
Therapierefraktäre Angina pectoris
Therapierefraktäre arterielle Verschlusskrankheit, pAVK
Pelvine oder Retropelvine Schmerzsyndrome – Schmerzen im Genital oder Beckenbereich – sowie Blasenfunktionsstörungen durch Stimulation der Sakralnerven im Steißbein.
Postzosterneuralgie
Postherniotomiesyndrom
Chronischer Leistenschmerz nach mehrfachen Leistenoperationen
Periphere Nerven Stimulation (PNS) und Periphere Nervenfeld Stimulation (PNFS)
Über die Anlage einer Elektrode auf einen teilweise verletzten und daher schmerzhaften, in seiner Kontinuität jedoch erhaltenen peripheren Nerven können durch die Gabe von Stromimpulsen Kribbelempfindungen im schmerzhaften Areal ausgelöst werden und dadurch die eigentlichen Schmerzen verringert werden. Konnektiert mit einem implantierten Impulsgenerator kann der Patient über sein eigenes Steuergerät die Stromstärke regulieren und an sein subjektives Schmerzempfinden anpassen. Die Batterieleistung beträgt je nachdem, wie häufig Sie die Stimulation nutzen mehrere Jahre. Neuste Impulsgeneratoren sind sogar wiederaufladbar.
Bei folgenden Krankheitsbildern wird dieses Verfahren angewandt:
- Chronische, auf ein bestimmtes Areal beschränkte Lumbalgien.
- Chronische Leistenschmerzen nach Verletzungen nach Nervenverletzungen.
- Chronische Arm- und Beinschmerzen nach Verletzungen z.B. von Nervus ulnaris, Nervus radialis, Nervus ischiadicus
Läsionen (Gesichtschmerzen, Trigeminusneuralgie, Facettendenervierung)
Die Kontaktaufnahme zur Palliativstation kann telefonisch über das Stationstelefon (0221 7712-252), über die Leitung der Palliativstation (Oliver Blaurock, 0221 7712-4188), über das Faxgerät der Station (0221 7712-1280) oder per Email (palliativ.kh-vinzenz(at)cellitinnen.de) erfolgen.
Die Patienteninformation der Palliativstation erhalten Sie hier:
Computertomographisch gesteuerte Nervenwurzelblockaden
Computertomographisch (CT) gesteuert, werden lokal wirksame Betäubungsmittel direkt an die schmerzauslösenden Nervenwurzeln, Wirbelgelenke oder Rippennerven gespritzt und dadurch können mittel- bis langfristige Schmerzlinderungen erzielt werden.
Nach der Auswertung der Blockadeergebnisse gelingt nicht selten die Lokalisation des Schmerzursprungs, so dass kausale Therapien (Entfernung eines Bandscheibenvorfalls, oder einer Spinalkanalstenose) in die Wege geleitet werden können.
Thermokoagulation des Ganglion Gasseri
Trigeminusneuralgie – blitzartig einschießender Gesichtsschmerz
Kommt es durch typische ‚Trigger’, wie Berührung, Kauen oder Sprechen, zu immer wiederkehrenden blitz- bzw. attackenartig einschießenden Gesichtsschmerzen im Stirn-, Augen-, Wangen- oder Unterkieferbereich auf einer Seite, so kann eine Neuralgie („einschießender Nervenschmerz“) des Nervus trigeminus (Gesichtsnerv) zu Grunde liegen. Versagt die konservative medikamentöseTherapie, kann die Thermokoagulation des Ganglion Gasseri durchgeführt werden. Hierbei erfolgt die Hemmung der Schmerzweiterleitung über die Verkochung (Thermokoagulation ) der Nervenfasern im Bereich des Nervenknotens im Cavum meckeli (Ganglion Gasseri/trigeminale).
