Modernste Geräte
Diagnostische und interventionelle Sonographie
Unsere Klinik am Petrus-Krankenhaus verfügt über neueste Geräte zur Durchführung der Kontrastmittelsonographie. Mit Hilfe dieser Geräte ist eine örtliche Auflösung selbst kleinster Läsionen möglich. Die Durchführung von Punktionen und die Anlage von Drainagen sowie die Durchführung von Radiofrequenzablationen (z.B. bei hepatozellulären Karzinom) kann damit auch unter kontrastmittelsonographischen Bedingungen durchgeführt werden, welche eine bessere Visualisierung von Herden als der reine B-Bild-Modus erlaubt. Die Vorteile der Kontrastmittel-Sonografie gegenüber der Computertomografie liegen in einer besseren Ortsauflösung, besser verträglichem Kontrastmittel und der Vermeidung einer Strahlenbelastung.
Auch für die Durchführung von Endosonographien und endosonographisch gesteuerten Punktionen verfügt die Klinik über die modernste apparative Ausstattung mit radialen und linearen Ultraschallsonden (Pentax/Hitachi).
Die B-Bild Sonografie stellt die klassische Ultraschalluntersuchung dar, bei der mittels Aussendung und Empfang von Ultraschallwellen über einen Schallkopf Graubilder live generiert werden können. Eine Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei und führt zu keinerlei Nebenwirkungen, schnell verfügbar und im Gegensatz zur Computertomografie strahlungsfrei.
Im Petrus-Krankenhaus stehen hierfür moderne Geräte der Firmen Siemens (S2000) und Hitachi (Preirus) zur Verfügung, die neben der konventionellen B-Bild Sonografie auch eine Kontrastmittelsonografie ermöglichen. In der Regel können neben dem Bauchraum (Abdomen) auch die Halsweichteile, Schilddrüse und das Brustfell (Pleura) untersucht werden. Neben der rein bildmorphologischen Untersuchung erlauben die Geräte ferner eine Untersuchung der Gefäße durch farbkodierte Duplex- und Doppleruntersuchungen, bei denen z.B. Thrombosen von Venen und Gefäßengstellen/-erweiterungen von Arterien diagnostiziert werden können.
Neben der klassischen B-Bild Sonografie unterstützen unsere modernen Ultraschallgeräte die Technik der Kontrastmittel-unterstützten Sonografie. Die Untersuchung wird von erfahrenen Ärzten, die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) sind, durchgeführt. Im Petrus-Krankenhaus wird SonoVue® als Kontrastmittel verwendet. Vorteil gegenüber Kontrastmitteln von Computer- und Kernspintomografien ist die Tatsache, dass SonoVue nicht über die Nieren ausgeschieden wird, sondern zerfällt und über die Lungen abgeatmet wird. Somit stellt die Untersuchung ein ideales Verfahren zur Anwendung von Kontrastmittel bei Patienten mit Niereninsuffizenz als auch mit Schilddrüsenfunktionsstörungen dar.
Allergische Nebenwirkungen wie diese bei der Computer- oder Kernspintomografie auftreten können, stellen eine Rarität dar – zudem verspürt der Patient das Kontrastmittel nach der Injektion nicht. Mit der Kontrastmittelsonografie werden hauptsächlich Tumoren der Leber untersucht, jedoch ist auch die Diagnostik von Tumoren der Bauchspeicheldrüse, Nieren und Milz möglich. Bei der Diagnostik von Lebertumoren zeigte eine deutsche, multizentrische Studie (Strobel et al, Ultraschall Med 2011), dass die KM-Sonografie der Computertomografie überlegen und der Kernspintomografie ebenbürtig ist und somit ein sinnvolles und preiswertes Diagnostikum zur Untersuchung von Lebertumoren darstellt.
Sonographisch assistierte Punktionen sind in der Regel zur Gewinnung von Proben notwendig, um insbesondere die Herkunft von Tumoren klären und dem Patienten somit eine adäquate tumorspezifische Therapie ermöglichen zu können. Hauptsächlich werden Tumorabsiedlungen innerhalb der Leber punktiert, grundsätzlich gelingt jedoch auch die Punktion von anderen suspekten Arealen, die sonographisch sichtbar und erreichbar sind.
Üblicherweise ist für eine solche Punktion eine lokale Betäubung ausreichend, im Falle von besonderer Angst vor einer Punktion ist eine leichte Sedierung des Patienten jedoch möglich. Die Punktion selbst dauert nur wenige Sekunden, die Punktionsstelle wird anschließend für drei Stunden mit einem Sandsack komprimiert. Nach sonographischer Kontrolle ist eine Entlassung bereits am Folgetag möglich.
Bei chronischen Lebererkrankungen ist aufgrund der heutigen nicht-invasiven Untersuchungsmethoden wie dem ARFI eine Leberpunktion zur Stadieneinteilung nur noch selten indiziert. Eine relative klare Indikation zur Leberpunktion gibt nach wie vor bei der Autoimmunhepatitis, dem M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit) und der Nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH). Sinnvoll ist eine Leberpunktion zur Klärung von wiederholt erhöhten Leberwerten, wenn mittels Blutabnahme die Ursache der Leberwerterhöhung nicht identifziert werden kann und es Grund zur Annahme einer chronischen Lebererkrankung gibt.
Unter Zuhilfenahme der Endosonographie lassen sich dauerhaft Flüssigkeiten aus pathologischen Hohlräumen ableiten, z.B. Pankreaspseudocysten in den Magen oder aus dem kleinen Becken in den Enddarm. Hierzu wird unter endosonografischer Sicht ein Stent in die zu entlastende Zyste eingebracht. Nachdem die Zyste zurückgebildet ist, kann der drainierende Stent wieder entfernt werden. In Notsituationen kann sogar eine transgastrale Gallenblasendrainage erfolgen. Hierbei wird eine spezieller Stent unter endosonographischer Kontrolle in die entzündete Gallenblase eingebracht.
Unter sonographischer Kontrolle ist nicht nur die gezielte Punktion, sondern darüberhinaus auch die Einlage von Drainagen möglich. Diese sind insbesondere bei Vorliegen von Abszessen notwendig, um neben der systemischen antibiotischen Therapie auch eine kontinuierliche Ableitung des eitrigen Gewebes zu garantieren und somit eine schnellere Abheilung zu ermöglichen.
Hierbei wird nach sonographischer Darstellung der Abszess punktiert und eine Drainage platziert. Neben der kontinuierlichen Ableitung des Abszesses kann die Abszesshöhle hierduch regelmäßig mit sterilem Kochsalz gereinigt werden. Diese Behandlungsmethode kann in der Regel in Lokalbetäubung durchgeführt werden und stellt eine minimal-invasive Alternative im Gegensatz zur Operation dar.
Die Radiofrequenzablation stellt ein modernes, minimal-invasives Verfahren zur lokalen Behandlung von Tumoren dar. Hierbei wird unter Sedierung und lokalen Betäubung eine dünne Sonde (3 mm) innerhalb des Tumores platziert und das Tumorgewebe mittels hochfrequentem Wechselstrom erhitzt und somit zerstört. Die Platzierung der Sonde erfolgt üblicherweise unter sonographischer Kontrolle, kann im Falle von schlecht einsehbaren oder erreichbaren Regionen jedoch auch mit Hilfe der Computertomographie durchgeführt werden.
Große Erfahrung im Petrus-Krankenhaus besteht in der lokalen Tumorablation von Lebertumoren, kann jedoch z.B. auch zur Therapie von Nierentumoren genutzt werden. Bei Lebertumoren ist die Durchführung einer Radiofrequenzablation insbesondere bei singulären Herden bis maximal 5cm geeignet. Prinzipiell ist die Ätiologie, d.h. die Herkunft des Tumores nicht von Relevanz. So können neben lebereigenen Tumoren („HCC“) auch Metastasen von z.B. Dickdarm, Brust, Bauchspeicheldrüse, Lunge oder endokrin-aktiven Tumoren sinnvoll behandelt werden.
Die Therapie stellt ein sicheres und etabliertes Verfahren dar. In der Regel ist ein Krankenhausaufenthalt von drei bis maximal fünf Tagen notwendig.
ARFI steht für „acoustic radiation forced impulse imaging“ und stellt eine etablierte Methode zur Steifigkeitsmessung von Geweben dar. Diese Methode wird zur Graduierung des Firvbrosestadiums einer chronischen Lebererkrankung verwendet. Prinzipiell gilt, dass bei zunehmender Lebergewebsschädigung mehr Bindegewebe in der Leber abgelagert wird („Fibrose“) und dadurch die Steifigkeit des Organs zunimmt.
Diese kann durch die Elastographie gemessen werden. Dabei besteht eine Korrelation, d.h. ein direkter Zusammenhang zwischen zunehmender Fibrose und Steifigkeit, so dass eine Quantifizierung bzw. Stadieneinteilung der chronischen Lebererkrankung gelingt. Insbesondere zur Detektion bzw. Ausschluß einer Leberzirrhose eignet sich der ARFI besonders gut.
Nicht verwendet hingegen kann diese Untersuchung im Falle einer akuten Lebererkrankung, Gallenabflusstörungen („Cholestase“) oder akuten Rechtsherzinsuffizienz, da diese Erkrankungen mit falsch-hohen Messwerten einhergehen. Im Gegensatz zur transienten Elastographie („FibroScan“) besteht der Vorteil des ARFI, dass sonographisch gesteuert einzelne Regionen der Leber gezielt untersucht werden können. Dies ist insbesondere daher von Interesse, da bei chronischen Lebererkrankungen nicht alle Areale der Leber gleichmäßig geschädigt werden. Die Untersuchung ist schmerzfrei und wird vom Patienten wie bei einer konventionellen Ultraschalluntersuchung nicht wahrgenommen.
Bei der Behandlung der so genannten zystischen Echinokokkose, hervorgerufen durch den Hundebandwurm (Echinokokkus granulosus) ist die PAIR ein therapeutischer Bestandteil. Im Falle von zystischen Absiedlungen innerhalb der Leber kann durch die B-Bild Sonografie eine Stadieneinteilung nach WHO erfolgen und die Aktivität der Erkrankung ermittelt werden. Grundsätzlich erfolgt zunächst eine medikamentöse Therapie mit sog. Antihelmintika (z.B. Albendazol oder Mebendazol).
Im Falle eines medikamentösen Nicht-Ansprechens oder bei besonders großen Zysten, die z.B. Nachbarorgane oder Gefäße verdrängen, kann als Alternative zu einer Operation eine PAIR durchgeführt werden. Diese minimal-invasive Methode wird unter Sedierung und Lokalbetäubung durchgeführt. Hierbei wird die Zyste von außen punktiert („P“), der Zysteninhalt aspiriert („A“), welcher dann auch zur Bestätigung der Diagnose untersucht werden kann, und Alkohol über die Punktionsnadel in die Zyste instilliert („I“). Dieser verbleibt für zehn Minuten innerhalb der Zyste und wird anschließend wieder reaspiriert („R“). Für den Patienten stellt diese Methode eine sehr gute Alternative zu einer Operation dar, da hierbei weniger Komplikationen auftreten und ein wesentlich kürzerer Krankenhausaufenthalt besteht.