FAQs zur Nephrologie
Häufig gestellte Fragen
Wird die Leistung beider Nieren bestimmt?
Es wird immer das gemessen, was beide Nieren gemeinsam leisten. Anhand der bloßen Blut- und Urinwerte kann man nicht erkennen, ob eine Niere mehr arbeitet als die andere. Es gibt allerdings Zusatzuntersuchungen, mit deren Hilfe dies möglich wird.
Sind bei bestimmten Erkrankungen beide Nieren betroffen?
Ja. Erkrankungen wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit oder auch bestimmte Autoimmunerkrankungen hinterlassen ihre Spuren bei beiden Nieren.
Es existieren jedoch auch einseitige Nierenschäden als Folge z.B. von einseitiger Minderdurchblutung oder Infekten.
Kann ich nierenkrank sein, obwohl ich ganz normal Urin lasse?
Ja. Die Menge des Urins sagt wenig über die Nierenleistung aus. Entscheidend ist, was der Urin enthält. Wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, die Schadstoffe im Urin zu konzentrieren, kann man ein Nierenversagen haben, obwohl die Urinmenge normal oder sogar erhöht ist.
Was ist der Unterschied zwischen Urologie und Nephrologie?
Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, das sich mit den Ursachen und der Therapie von Nierenfunktionsstörungen befaßt.
Die Urologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Systems der ableitenden Harnwege, die eher mechanischer Natur sind und operativ behandelt werden können, z.B. Tumore, Steine, Verengungen.
Kann ich mit einer Niere auskommen?
Ja. Es gibt Menschen, die von Geburt nur eine Niere haben. Andere verlieren eine Niere infolge eines Unfalls oder einer Operation. Es gibt auch die Möglichkeit, einem anderen Menschen eine Niere zu spenden (sog. Lebendspende). Die verbleibende Niere muß dann buchstäblich für zwei arbeiten. Deshalb bedarf sie besonderer Beobachtung und schonenden Umgangs.
Einmal Dialyse, immer Dialyse – stimmt das?
Nein. Man muß unterscheiden zwischen einem akuten und chronischen Nierenversagen. Im akuten Nierenversagen wird mit Hilfe der Dialyse die Zeit bis zur Erholung der Nieren überbrückt. Nehmen die Nieren ihre Arbeit wieder auf, kann die Dialyse beendet werden.
Leider gibt es auch Menschen mit einem chronischen Nierenversagen, die dauerhaft der Dialyse bedürfen. Mit diesen Menschen sollte man unbedingt die Möglichkeit der Transplantation besprechen.
Wieviel soll oder darf ich trinken?
Eine sehr gute und schwierige Frage. Grundsätzlich sollte man die Austrocknung verhindern.
Aber: viel trinken ist nicht unbedingt gut für die Niere, insbesondere nicht für die kranke. Alles, was an Flüssigkeit aufgenommen wird, bedeutet Arbeit für die Nieren. Und wenn jemand überlastet ist, verbessert sich seine Leistung nicht, wenn man ihm noch mehr Arbeit auflädt.
Also: nach Durst trinken.
Wenn man an einer Krankheit leidet, die eine Trinkmengenbeschränkung erforderlich macht (z.B. eine Herzschwäche), kann man sich damit helfen, daß man möglichst salzarm ißt, um das Durstgefühl nicht noch zu verstärken. Auch das Lutschen saurer Drops kann helfen.
In einem Beipackzettel habe ich gelesen, daß ein Medikament schädlich für die Nieren sein kann. Was soll ich tun?
Zunächst einmal: die Ruhe bewahren, dann das ärztliche Gespräch suchen. Bei Tausenden von Präparaten in Deutschland gibt es keine Pauschalantwort, die auf jeden Einzelfall paßt. Allerdings sollten Menschen, die bereits an einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, darauf hinweisen, wenn es um medikamentöse Therapien geht, insbesondere bei bestimmten Schmerzmitteln. Auch gibt es Medikamente, die zwar nicht schädlich für die Nieren sind, aber im Falle von Funktionsstörungen weniger ausgeschieden werden und sich im Körper anreichern können. Dies sollte bei der Dosierung beachtet werden.
Verbessert die Dialyse die Nierenfunktion?
Nein. Die Dialyse ist ein Nierenersatzverfahren, kein Nierenheilverfahren. Für jeden Menschen wird die Dialyse individuell eingestellt. Deshalb ist es beim akuten Nierenversagen, bei dem noch Hoffnung auf eine Erholung der Nieren (sog. Rekompensation) besteht, wichtig, die Dialyse so einzustellen, daß die bestmöglichen Voraussetzungen dafür bestehen. Gleichzeitig werden natürlich noch andere Therapien durchgeführt.
Kann ich als Dialysepatient in den Urlaub fahren?
Ja. Man sollte dies nur mit einem Vorlauf planen und das Dialysezentrum über Daten und Ort des Urlaubs informieren, damit wichtige Informationen an die Praxis im Urlaubsort übermittelt werden können. Bei Patienten, die eine Bauchfelldialyse durchführen, müssen außerdem Materialien bestellt und an den Urlaubsort geschickt werden.